Die Vorteile von Zwangsversteigerungen
In diesem Beitrag erfährst Du mehr über die Vorteile des Immobilienerwerbs im Rahmen von Zwangsversteigerungen.
Janek Felsch
Co-Founder und ZV-Experte ·
Zwangsversteigerungen sind eine spannende Möglichkeit Immobilien zu erwerben – oft zu einem deutlich günstigeren Preis als auf dem freien Markt. In diesem Beitrag zeigen ich Dir, warum es sich lohnt den Zwangsversteigerungsmarkt als Akquisitionskanal im Blick zu haben.
Warum lohnt es sich, in Zwangsversteigerungen zu investieren?Günstige Kaufpreise Einer der größten Vorteile von Zwangsversteigerungen liegt darin, dass Immobilien zum Verkehrswert und damit regelmäßig unter dem Marktwert angeboten werden. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die Zwangsversteigerung von den bestehenden Gläubigern der bzw. des Objekteigentümers betrieben wird. Diese sind in der Regel daran interessiert, einen Preis zu erzielen, der in etwa der Forderungssumme entspricht. Insofern besteht die Absicht des Betreibers der ZWangsversteigerung darin, die offene Forderungssumme durch den Verkauf auszugleichen und nicht in der Erzielung eines höchstmöglichen Verkaufspreises, wie es Makler oder konventionelle Immobilieneigentümer versuchen.
Beispiel: Zwangsversteigerung eines Mehrfamilienhauses
Ein Mehrfamilienhaus mit einem Verkehrswert von 1.500.000,00 EUR wird im Rahmen der Zwangsversteigerung versteigert. Der Eigentümer, ein städtischer Projektentwickler, ist aufgrund von operativen Fehlern in Zahlungsschwierigkeiten geraten und kann den Darlehensverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Sparkasse Musterstadt hat das Erwerb des Mehrfamilienhauses vor 8 Jahren finanziert. Sie ist Betreiberin der Zwangsversteigerung und hat offene Forderungen in Höhe von 980.000,00 EUR.
Das Ziel der Sparkasse Musterstadt besteht im Ausgleich der offenen Kreditforderungen in Höhe von 980.000,00 EUR zzgl. Kosten. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass die Sparkasse einen Zuschlag im Rahmen der Versteigerung bei 980.000,00 EUR zustimmt. Dieser Wert entspricht 65% des Verkehrswertes.
Gutachterliche Bewertung Das zuständige Amtsgericht beauftragt für jede Zwangsversteigerungsimmobilie einen neutralen Gutachter, welcher mit er Erstellung eines Gutachtens und der Festsetzung eines neutralen, objektiven Verkehrswertes beauftragt wird. Aus diesem Gutachten gehen bereits wertvolle Informationen hervor, wie z.B. zum Zustand und Bauart des Gebäudes.
Keine Maklergebühren Im Gegensatz zum Kauf über den freien Markt fällt bei einer Zwangsversteigerung keine Maklerprovision an. Diese Ersparnis kann mehrere Tausend Euro betragen und macht einen Erwerb insbesondere in der Vorkalkulation attraktiv.
Offener und transparenter Bietprozess Der Bietprozess bei Zwangsversteigerungen ist transparent. Alle Teilnehmer haben die gleichen Chancen, und der Zuschlag wird dem höchsten Gebot erteilt. Das Verfahren ist gesetzlich geregelt und bietet somit Sicherheit für den Käufer.
Weniger Wettbewerb Im Vergleich zum freien Immobilienmarkt ist die Teilnehmerzahl bei Zwangsversteigerungen meist geringer. Viele potenzielle Käufer scheuen sich vor den rechtlichen und organisatorischen Herausforderungen, was die Konkurrenz reduziert und einen Preiseffekt zur Folge hat. Es wird deutlich, dass eine Auseinandersetzung mit dem Vehikel der Zwangsversteigerung den entscheidenen Unterschied machen kann, renditestarke Immobilieninvestments zu tätigen.
Fazit Zwangsversteigerungen bieten attraktive Möglichkeiten, Immobilien zu einem günstigen Preis zu erwerben. Doch wie bei jeder Investition gilt: Vorbereitung ist alles. Wer sich umfassend informiert, kann von den Vorteilen profitieren. Mit der richtigen Strategie, klaren finanziellen Vorgaben und fachlicher Unterstützung wird die Zwangsversteigerung zu einer lohnenden Option.
Dennoch sind Zwangsversteigerungen mit speziellen Risiken versehen, dessen man sich bewusst sein muss. Weiterhin gibt es vielfältige Strategien im Erwerbsprozess. Auf diese gehe ich in den kommenden Blogbeiträgen näher ein.