Erfolgsgeschichte einer ersten Zwangsversteigerung
In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über den ersten Zwangsversteigerungs-Deal des Immobilieninvestors Markus Artamonow

Janek Felsch
Co-Founder und ZV-Experte ·
Wir freuen uns, dass wir im Rahmen dieses Blogbeitrags einen Erfahrungsbericht des langjährigen Immobilieninvestors Markus Artamonow vorstellen können.
Markus begann bereits im Alter von 20 Jahren nach absolvierter Ausbildung zum Bankkaufmann mit traditionellen Investments im Immobilienbereich. So hat er seine Tätigkeit mit dem Kauf von zwei Wohnungen in Diepholz begonnen und baut seine Aktivität mit der AF Gruppe zunehmend aus.
Rund 4 Jahre nach seinem ersten Immobilienkauf ist er auf den Zwangsversteigerungsmarkt gestoßen und hat ein interessantes Objekt im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben.
Seither ist er im Markt der Zwangsversteigerungen unterwegs und gilt mittlerweile als etablierter Experte. Erfahrt in diesem Beitrag mehr über seinen ersten Deal im Markt der Zwangsversteigerungen, welcher anders endet, als geplant.
Gastbeitrag von Markus Artamonow
Zwangsversteigerungen – allein das Wort klang für mich zu Beginn nach einem Abenteuer. Rein zufällig bin ich durch meine Tätigkeit auf eine spannende Zwangsversteigerung in meinem Heimatort Diepholz aufmerksam geworden.
Ich wusste bereits, dass in diesem Markt große Chancen liegen, wenn man gut vorbereitet ist. Mein Ziel war klar: Ich wollte meine bereits gewonnene Expertise im Immobilienmarkt nutzen und eine solide Immobilie günstig erwerben, diese entwickeln und ein positives Ergebnis aus dieser erzielen.
Hier ist meine Geschichte, wie ich von der Recherche bis zur Umsetzung vorgegangen bin.
Worauf es ankommt
- Geeignete Objekte finden Strukturiere deine Suche, nutze hierfür z.B. ZVnow als ganzheitliches Portal mit vielen hilfreichen Funktionen.
- Gründliche Vorbereitung Ohne meine Recherche und die klare Finanzierung hätte ich das Risiko nicht eingehen können.
- Emotionen steuern Beim Bieten im Versteigerungstermin ist Disziplin das Wichtigste. Ein klares Limit schützt vor Fehlern.
- Mut zum Risiko Mein Plan war es, das Objekt zu sanieren und langfristig zu vermieten. Am Ende habe ich es kurzfristig verkauft. Sei flexibel!
Der Start: Ein zufälliger Kommentar eines Geschäftspartners
Im Rahmen eines Treffens mit einem Geschäftspartner erwähnte dieser im Halbsatz, dass aktuell eine interessante Immobilie in Diepholz zwangsversteigert wird. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich noch nie mit Zwangsversteigerungen auseinandergesetzt. Im Verlauf des Gesprächs diskutieren wir über die Möglichkeiten des Marktes - mein Interesse war geweckt.
Ich begab mich direkt nach dem Gespräch auf die Recherche und suche auf dem ZVG-Portal, die zentrale Anlaufstelle für Zwangsversteigerungen in Deutschland, nach der besagten Immobilien: ein leerstehendes Einfamilienhaus in zentraler Lage. Die Beschreibung war knapp, und Fotos gab es keine – das ist bei Zwangsversteigerungen oft der Regelfall.Trotzdem ließ mich das Objekt nicht los. Der geschätzte Verkehrswert und die Lage klangen attraktiv.
Vorbereitung: Vom Bildschirm zur Realität
Die wenigen verfügbaren Informationen auf dem ZVG-Portal reichten mir nicht aus. Also fuhr ich zu der Immobilie. Zutritt konnte ich mir nicht verschaffen, von außen erschien die Immobilie jedoch in einem besseren Zustand, als ich dachte. Ich sprach mit Nachbarn, analysierte den Markt und prüfte, welche Mieten in der Umgebung üblich waren. Mein Bauchgefühl sagte: „Das könnte klappen.“
Wie bereits erwähnt, ist der Markt zu diesem Zeitpunkt ein komplett neuer für mich. Mich packte der Ehrgeiz, in der Folge habe ich mich intensiv mit dem Markt und seinen Besonderheiten beschäftigt.
Ein erster Anlaufpunkt war das Gespräch mit meiner Hausbank. Eine Zwangsversteigerung erfordert schnelles Handeln, deshalb war die Finanzierung entscheidend. Gemeinsam mit meiner Bank legte ich eine Obergrenze für mein Gebot fest. Diese Zahl war für mich gesetzt – und ich versprach mir selbst, sie niemals zu überschreiten. So blieb ich auf der sicheren Seite.
Der Tag der Zwangsversteigerung
Am Tag der Versteigerung herrschte eine Mischung aus Spannung und Konzentration. Im Gerichtssaal waren viele andere Interessenten, und der Ablauf wurde vom Rechtspfleger erklärt. Mit Abgabe meiner Bietsicherheit war ich befähigt auf das Objekt zu bieten. Als die Gebote starteten, verwandelte sich der Gerichtssaal in eine Art Auktionshalle. Ich hielt mich jedoch an meinen Plan und ließ mich nicht von meinen Emotionen mitreißen.
Mein Gebot war präzise kalkuliert und ich wusste, bis zu welchem Preis ich mitbieten konnte. Als der Hammer fiel und ich den Zuschlag erhielt, konnte ich es kaum glauben. Die Rechtspflegering sagte wortwörtlich "Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nun Eigentümer per Zuschlag!"
Das Haus war also jetzt meins – zumindest theoretisch. Es gab noch einige Formalitäten, aber der wichtigste Schritt war getan.
Nach dem Zuschlag
Mit dem Zuschlag durch das Gericht bin ich direkt Eigentümer der Immobilie geworden - ein wesentlicher Unterschied zum traditionellen Immobilienmarkt, wo sich der Eigentumsübergang gerne 2-3 Monate ziehen kann.
Das ich unverzüglich Eigentümer wurde, brachte mit sich, dass ich hier unverzüglich Zutritt zum Objekt beschaffen konnte, denn: Schlüssel waren nicht vorhanden, das Gebäude war lange leerstehend. Ich musste mir also einen alternativen Zugang verschaffen.
Dann war es soweit, ich sah die Immobilie das erste Mal von innen: Sie war sanierungsbedürftig, aber die Grundstruktur war solide. Das bedeutete weniger Kosten als erwartet.
Ich erstellte einen Renovierungsplan und holte Angebote von Handwerkern ein.
Mein persönlicher Erfolg
Die Arbeiten waren bereits im vollen Gange, als mich ein Bauunternehmer aus einem benachbarten Ort ansprach. Er hatte Interesse an dem Grundstück aufgrund der zentralen Lage. Im Rahmen von diversen Verhandlungen habe ich schlussendlich die Entscheidung getroffen, die Sanierungsarbeiten abzubrechen und das Objekt zu veräußern.
So stoppte ich die Arbeiten der Elektroinstallateure und baute die Installationen eigenhändig wieder aus. Währenddessen lief bereits der Veräußerungsprozess.
So kam es anders als geplant: Statt der Renovierung und geplanten Vermietung des Objektes, habe ich dieses kurzfristig verkauft. Mit dem Deal habe ich rd. 52.000,00 EUR verdient. Meine erste Zwangsversteigerung war also ein voller Erfolg.
Meine Learning aus der ersten Zwangsversteigerung
- Gründliche Vorbereitung zahlt sich aus: Ohne meine Recherche und die klare Finanzierung hätte ich das Risiko nicht eingehen können.
- Emotionen außen vor lassen: Beim Bieten ist Disziplin das Wichtigste. Ein klares Limit schützt vor Fehlern.
- Mut zum Risiko: Nicht alles war planbar, aber das kalkulierte Risiko hat sich gelohnt.
Rückblickend war die Zwangsversteigerung eine der besten Entscheidungen meiner Karriere als Immobilieninvestor. Wenn Sie darüber nachdenken, es ebenfalls zu versuchen: Seien Sie mutig, aber auch vorbereitet – dann können Zwangsversteigerungen der Beginn Ihrer eigenen Erfolgsgeschichte sein.